Ahrtal-Gästefüher nahmen selbst an einer Führung durch Bad Bodendorf teil
Bad Bodendorf. Verborgene Schätze -unter diesem Motto hat 2025 der Weltgästeführertag des Vereins Ahrtal-Gästeführer gestanden. „Diesmal waren es die Gästeführer selbst. die verborgene Schätze finden und bewundern konnten, berichtet der Verein. So erwartete Josef Erhardt vom Heimat- und Bürgerverein Bad Bodendorf die Gästeführer vor dem historischen Weinberg, der zur Erinnerung an die mindestens 1200-jährige Weinbautradition in Bad Bodendorf auf dem Bahnhofsvorplatz angelegt wurde.
Etwas versteckt befindet sich in der Nähe des Bahnhofsgeländes die Burg Bodendorf. Sie wurde Anfang des 13. Jahrhunderts als Wasserburg zur Sicherung der Aachen-Frankfurter Heerstraße erbaut. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Burg häufig den Besitzer. 1929 erwarb sie der Heilpraktiker und Magnetopath Matthias Leisen, nachdem er am heutigen Sonnenberg eine radiumhaltige Quelle entdeckt hatte, die er für Kuranwendungen verwendete. Noch heute ist die Burg in Familienbesitz.
Weiter ging es durch den alten Ortskern von Bad Bodendorf mit interessanten und geschichtsträchtigen Gebäuden. Während Städte Stadtmauern bauen durften, mussten die Dörfer im Ahrtal, die an der Frankfurt-Aachener Heerstraße lagen, eine Dorfumwehrung aus Hecken, Gräben und Palisaden oder Zäunen einichten. Die Eingänge ins Dorf nannte man Porzen. Bodendorf hatte die Untere Porze und die Obere Porze, die nachts geschlossen und bewacht wurden.
Josef Erhardt wusste so manches Wissenswerte und die eine oder andere Anekdote über die zahlreichen historischen Bauwerke zu erzählen. Der Rückweg führte entlang der Bundesstraße 266, die den Ort regelrecht durchschneidet und den Vorbeifahrenden kaum ahnen lässt, was sich dort im Ortsinneren verbirgt.
Zum Schluss zeigte Josef Erhard den Gästeführern das kleine, aber feine Heimatmuseum, das zahlreiche ortshistorisch wichtige Objekte und Dokumente beherbergt, angefangen von Wasserrohren aus der Römerzeit bis hin zu Gegenständen, die die glanzvolle Zeit des Kurbetriebs in Bad Bodendorf dokumentieren. Gemälde, Ansichtskarten und Bücher und allerlei Alltagsgegenstände komplettieren die sehenswerte Sammlung.
Die Gästeführer waren begeistert von dem kurzweiligen Rundgang, heißt es im Vereinsbericht abschließend. Dabei wurde deutlich, dass in der Region auch für sie noch viele verborgene Schätze zu finden sind.
Foto: Wolfgang Seidenfuß